Fisch brüe die noch frisch ist, gedruncken, treibet den verstandenen Stuolgang. [...] Gesotten Krebs fleisch mit der gesottenen brüen gessen, soll ein sonderliche hilff unnd sterckung für die abnemende Leut sein […]
Das Trinken frischer Fischbrühe fördert den ausgebliebenen Stuhlgang. Gekochtes Krebsfleisch in gekochter Brühe gegessen, soll eine ausgezeichnete Hilfe und Stärkung für schwindsüchtige Leute sein.
Hieronymus Bock bezieht sich vor allem auf die in Mitteleuropa beheimateten Süßwasserfische und -krebse. Fisch gilt auch heute noch als gesundheitsförderlich; nicht zuletzt dank der darin enthaltenen Omega-3-Fettsäuren, welche bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen positiv wirken können. Diese Fettsäuren stammen meist aus Algen und reichern sich über die Nahrungskette im Fleisch der Fische an.
Wöchentlicher Verzehr von Fisch wird auch im Rahmen der Planetary Health Diet empfohlen.1 Angesichts der zunehmenden Überfischung der Weltmeere wird geraten, auf eine nachhaltige Aquakultur-Quelle (wie beispielsweise die einheimische Karpfenzucht) und entsprechend zertifizierte Produkte (wie beispielsweise das MSC-Siegel) zurückzugreifen.
Ob wol das Fleisch dem Menschen zuor Speiß und Leibs sterckung am fürderlichsten von Gott dem Herren erlaubet, so findet man doch etliche vierfüssige Thier, deren glider und Fleisch auch zuor Artzney nützlich mögen gebraucht werden.
Obwohl Gott der Herr dem Menschen erlaubt hat, Fleisch vor allem zur Speise und Stärkung des Leibes zu nutzen, so findet man doch etliche vierfüßige Tiere, deren Glieder und Fleisch auch als Arznei nützlich sein können.
Bock spricht hier hauptsächlich über das Fleisch von Schwein, Rind, Ziege und Schaf. Er berichtet aber auch über gesundheitsförderliche Wirkungen des Fleischs von Hasen, Rehen, Wölfen und Bibern.
Fleisch ist eine reichhaltige Quelle von Vitaminen und Mineralien. Die Planetary Health Diet empfiehlt, im Interesse unserer Gesundheit und der ökologischen Nachhaltigkeit, den Fleischkonsum auf ca. 100 g pro Woche zu begrenzen.1 Der Fleischverzehr – von hauptsächlich Rind, Geflügel und Schwein – in Deutschland ist in den letzten Jahren bereits leicht rückläufig, liegt aber immer noch bei ca. einem Kilogramm pro Woche.2
[…] das frische Eyer inn heiß Wasser geschlagen, den Krancken am besten sein sollen. Dargegen so seind die harten Eyer, sie werden gebraten oder gesotten, schwärlich zuoverdawen […] Eyer klar ein wenig loh warm gedruncken, miltert die rauhe Käle, heilet die versehrung der Brust, wehret dem Bluotspewen, widerstehet den abfallenden flüssen, heilet die versehrte blasen, und das geschwär der Nieren.
Frische Eier in heißes Wasser geschlagen sollen für die Kranken am besten sein. Dagegen sind harte Eier, wenn sie gebraten oder gekocht werden, schwer zu verdauen. Eiklar ein wenig lauwarm getrunken, mildert die raue Kehle, heilt die versehrte Brust, verhindert abnehmenden Blutfluss, wirkt gegen das Blutspucken, heilt die versehrte Blase und Geschwüre der Nieren.
Bock schreibt dem Verzehr von Eiern und auch der äußerlichen Anwendung in Form von Salben viele positive Wirkungen zu. Nach heutigem Stand der Wissenschaft gelten diese Wirkungen als nicht belegt, und Eier werden kaum noch als Heilmittel eingesetzt. Eier enthalten jedoch viele gesundheitsförderliche Vitamine sowie besonders im Eigelb Eisen und Zink. Auch das reichlich vorhandene Biotin ist für viele Stoffwechselvorgänge in unserem Körper essenziell.
Lange Zeit hatten Eier den Ruf, den Cholesterinspiegel im Blut zu erhöhen und dadurch potenziell die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu fördern. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt heutzutage den Verzehr von ca. drei Eiern pro Woche.1