„Von der Krafft und Würckung": Pflanzen als Nahrungs- und Heilmittel in Hieronymus Bocks „Kreütter Buch" (1539) neu gelesen

Pflanzen sind fester Bestandteil unserer Ernährung, liefern das Futter für unsere Nutztiere und sind eine wichtige Quelle für Medikamente und Heilmittel.

Die systematische Beschreibung von Pflanzen begann bereits in der Antike mit dem Aristoteles-Schüler Theophrast. Auch griechisch-römische Ärzte wie Dioskorides beschäftigten sich mit Pflanzen als Grundlage für eine gesunde Ernährung und für die Behandlung von Krankheiten. Im 16. Jahrhundert begründeten die Ärzte und Pflanzenforscher Hieronymus Bock, Otto Brunfels und Leonhart Fuchs (die auch die „Väter der Botanik“ genannt werden) die moderne systematische Botanik in Deutschland. Sie trugen das damalige Wissen über in Mitteleuropa vorkommende Pflanzenarten zusammen. Sie beschrieben detailliert deren konkreten Nutzen für die menschliche Ernährung sowie für die Heilung und Prävention von Krankheiten.

Die naturkundliche Ausstellung zeigt Buchseiten mit ausgewählten Pflanzenarten aus dem Original eines „Kreütter Buchs“ von Hieronymus Bock aus dem Jahre 1572. Das Buch ist mit bestechend detailgetreuen, teils ikonographischen Holzschnitten von David Kandel kunstvoll illustriert und handkoloriert.

Tauchen Sie ein in den damaligen Kenntnisstand zur Biologie der Pflanzen sowie ihrer Nutzung für Ernährung und Medizin und erfahren Sie Wissenswertes aus heutiger Sicht der Forschung.

Die Auseinandersetzung mit Hieronymus Bocks „Kreütter Buch" beinhaltet das Lesen in Fraktur. Hier finden Sie von uns angefertigte Transkriptionen in das gegenwärtige deutsche Schriftsystem der entsprechenden Kapitel des „Kreütter Buchs" aller ausgestellten Pflanzen und Lebensmittel.